Karl Brandl / Kalman Brandl, 26. Nisan 5645 (Schabbat, 11. April 1885)
Anmerkungen
Kalman Brandl hat laut herbräischer Inschrift (Zeile 1) die innergemeindlichen Titel und Eigenschaften „Der erhabene Vornehme, der gepriesene Einflussreiche“ האלוף המרומם הקצין המפואר.
Auch in der hebräischen Inschrift wird (Zeile 2) sein Herkunftsort „aus der h(eiligen jüdischen) G(emeinde) Deutschkreutz – hebräisch ‚Zelem'“ מקק צעהלים und „in der Stadt Pest“ als Sterbeort genannt בעיר פעסט.
Kalman Brandl wird am 28. Nisan (Zeile 5), also am Montag, 13. April begraben.
Öhler hält das Begräbnisdatum für das Sterbedatum und rechnet dieses dann auch noch falsch um.
Die Datumsdifferenz zwischen hebräischen Datum (26. Nisan = 11. April) und dem Sterbedatum in den Matriken (10. April) kommt möglicherweise dadurch zustande, dass Kalman am Abend des 10. April, also schon am 26. Nisan gestorben ist.
Im mittleren Teil der Inschrift, im sogennanten Lob, findet sich mehrmals der Vorname „Kalman“ als Akrostychon von Zeile 1 – 7 קלמן, sowohl horizontal als auch vertikal und von unten nach oben zu lesen. Der Einfachheit halber zeigt eine Grafik die Verläufe der Akrostycha: Die roten Elipsen zeigen horizontale und vertikale Lesungen, die violetten Elipsen Lesungen von unten nach oben, die gelben Elipsen in Zeile 5 „S(ohn) d(es) H(errn) Abram“ בהר אברם und in Zeile 6 den Familiennamen „Brandl“ בראנדל. In Zeile 7 findet sich der Segenswunsch „sein Andenken möge bewahrt werden“ זכרונו לברכה.
Im unteren Teil der Inschrift finden wir den Vornamen „Kalman“ nochmals als vertikales und in der letzten Zeile ein weiteres Mal als horizontales Akrostychon.
Biografische Notizen
Sterbematriken: Karl (Kalman) Brandl, geboren in Deutschkreuz (sic!), Händler, gest. 10. April 1885, mit 79 Jahren an Lungenkatharr, in Budapest
Ehefrau: Regina, geb. Pinkasz
Söhne:
Josef (Pinchas Jehuda) Brandl, gest. 31. Oktober 1931
Ignac (Natan) Brandl, gest. 07. April 1909
Archiv jüdischer Friedhof Mattersburg