Regina Kohn / Rebekka Kohn, 20. Elul 5665 (Mittwoch, 20. September 1905)
Anmerkungen
Öhler gibt fälschlicherweise als Ehemann „Trebitsch Gabriel“ an. Der Grund dafür ist das in der hebräischen Inschrift (Zeile 2 und 3) vielleicht zunächst etwas missverständliche „F(rau) Gabriel Trebitsch“ מ“ גבריאל טרעביטש. Gabriel Trebitsch ist aber ihr Vater, der hier offensichtlich genannt wird, weil ihr Ehemann bei ihrem Ableben bereits verstorben war.
Der Ehemann aber wird in Zeile 5 genannt: „MORENU David“ מו“ה דוד, und war „V(orsitzender des) R(abbinats)g(erichts) unserer Gemeinde“ ר“א“ב“ דקהלתנו. Die beiden Wörter nach „Frau von“ אשת kann ich nicht sicher lesen, vielleicht „Frau eines Priesters …“ אשת כהן …? Auch beim nächsten Wort, einer Abkürzung, bin ich unsicher: „der Barmherzigkeit/Liebeswerke“ דגחמ“?.
MORENU bedeutet wörtlich „u(nser) L(ehrer), H(err)“. Den MORENU-Titel erhielten nur besonders gelehrte Männer, Bernhard Wachstein bezeichnet ihn als “synagogaler Doktortitel” (siehe Bernhard Wachstein, Die Inschriften des Alten Judenfriedhofes in Wien, 1. Teil 1540 (?)-1670, 2. Teil 1696-1783, Wien 1912, 2. Teil, S. 15).
Der Name „Kohn“ כהן ist ein sogenannter Stammesname, der Träger ein „Kohen“ (Priester).
Als Akrostychon finden wir von Zeile 6 – 9 ihren Vornamen „Rebekka“ רבקה.
Der Sohn von Rebekka (Regine) Kohn ist Abraham Seev (Adolf) Kohn.
Unklar ist mir, dass laut Carole Vogel’s Kommentar Mirjam (Maria) Brandweiner, geborene Hirsch, eine Tochter von Rebekka (Regine) Kohn ist.
Mirjam (Maria) Brandweiner ist die Nichte von Regina (Rebekka) Kohn.
Biografische Notizen
Sterbematriken: Regina (Rebekka) Kohn, wh. Mattersdorf 372, gest. 20. September 1905 um 10 Uhr, mit 78 Jahren, an WasserkrankheitVater: Gabriel Trebitsch (weiland)
Mutter: Maria Löbl(weiland)
Ehemann: David Kohn (weiland)
Archiv jüdischer Friedhof Mattersburg