„Or better yet …!“ – Billy Wilders „Witness for the Prosecution„/“Zeugin der Anklage“ (1957) –
Marlene Dietrich und Charles Laughton in der legendären „final scene“
Bild-©: YouTube (AFI)
Auf dem Höhepunkt seiner Karriere versenkte er einen erfolglosen Drehbuch-Autor im Swimmingpool, verleitete eine verführerische deutsche Exilantin zur Selbstjustiz und trieb einen alkoholkranken Schriftsteller zum Beinahe-Selbstmord – all das nur auf der Leinwand selbstverständlich, weshalb besagte Untaten ihm denn auch nicht Schimpf und Schande, sondern Oscar- und zahllose weitere Ehren einbrachten …
Die Rede ist klarerweise von Samuel „Billy“ Wilder: Geboren 1906 im heute polnischen Sucha verdingte sich Wilder zunächst als Reporter in Wien (später in Berlin), ehe er nach seiner Emigration in die USA bei Paramount anheuerte, auch hier zunächst als (Drehbuch-)Autor, erst ab 1942 („The Major and the Minor„) auch als Regisseur.
Aus der galizischen Provinz nach Hollywood also, wo Wilder es zu genre-übergreifender filmischer Meisterschaft brachte, erstmals oscar-gekrönt im Jahr 1946 (für „The Lost Weekend„) – ein (bis heute grandioses) Beispiel für dieselbe, aus den eingangs angesprochenen Wilder’schen „Schandtaten“:
Billy Wilder … das sind zahllose Hollywood-Klassiker, ein Leben von 95 Jahren (Wilder starb im März 2002) – und (filmische) Geschichten für mehr als eine Biographie:
Es macht mir Spaß, Filme zu machen, weil man fünf, zehn oder zwanzig verschiedene Leben lebt. Weil man sich in verschiedenen Geschichten bewegt. Man geht nicht jeden Tag in den Laden und verkauft Hüte. Nein. Ich habe einen Hutladen, ich bin aber auch ein Hirnchirurg, und … Ich habe viele Leben gelebt.
Billy Wilder in: Cameron Crowe: Hat es Spaß gemacht, Mr. Wilder? München/Zürich 2000. [S. 100f.]
Billy Wilders Geburtstag jährt sich am morgigen Mittwoch zum 105. Mal.