Moses Schick, genannt Bondi ben Berech Schick, 25. Av 606 (= Montag, 17. August 1846)
B-1 (Wachstein 822)
Die Grabinschrift
השתדלנים במדינ’ מעהרין הרבני כמהו’ בירך שיק זצ“ל נין להגביר הרבני מהו’ שלמה
צדוקז בן לבתו הגבירה והצנועה מ’ בילה נצר משלשלת היוחסין וחוטר מבית תוסי“ט
י“נ בשם טוב יום ב’ כ“ה
מנחם תר“ו ל’
ציון
מנוחת שאנן הלך באושר נבחר דרך ישרים
שלום צאתו ושלום בואו תחת צל עץ החיים
הוא צעד בעקבי אבותיו ירא וחרד לשמים
בן פורת הוסיף דעת ואהב לכת אחר המדעים
מהונו ומגרונו כבד את ה’ מעודו עד היום
בתורה ובדרך ארץ היה חפצו עדי בא הלום
ידי לומדי תורה תמך והרוה נפשם ענגה
רחק מחברת יושבי לצון ומדבת שפת חלקה
כשרון מעשיו רפדתו ופעלתו למגן ומחסה
שקידת עוברי אורח על פתחו פתוח לרוחה
ייללו לחסרון פזרונו נתן להם לשבעה
קרן קימת זקיניו העלה לזכרון לברכה
זכרון צדיק לנצח הוחרתה על כי עשה ככה
תנצב“ה
Anmerkungen
Die ersten vier, die Inschrift einleitenden Zeilen, sind kaum mehr zu lesen. Die Zeilengerechtigkeit ist in diesem Bereich nicht sicher.
Wachsteins Anmerkungen zu Moses Schick sind sehr ausführlich:
Biografische Notizen
Die Grabschrift bezeichnet Moses Schick-Bondi
‚als den Sohn des … Hauptes der Fürsprecher (Stadlanim) in Mähren, des gelehrten MORENU Berech Schick s.A., Nachkomme נין des gelehrten Salomo Zadoks und Sohn von dessen frommer Tochter Bella … Abkömmling aus dem Haus des [Verfassers] der Tossefoth Jomtob‘.
Zu den familiären Wurzeln führt Wachstein weiter aus:
Bella, die Tochter des Salomo Zadoks, stammte im 8. Geschlecht von Lipman Heller ab. Die Zusammenstellung von נין und בן in der Grabschrift ist auffällig. Man erwartet נכד und בן oder נין und נכד. Wenn hier נין Enkel bedeuten soll, so ist Berech Schick der Ehemann der Bella. Aus Taglicht, Nachlässe, S. 241 erfahren wir, dass der Ehemann der Bella in Strassnitz lebte und den Namen Bernhard Benjamin führte. Ist Bernhard Benjamin in Strassnitz mit dem „Haupt der Stadlanim in Mähren Berech Schick“, der 32 Jahre lang dort Landesovrsteher war, identisch? Oder ist statt בן „Sohn“ נכד „Enkel“ zu lesen? Möglich ist auch, dass Berech Schick-Bondi der zweite Mann der Bella war …
Ein Sohn des Berech Schick war Abraham Schick, der in einigen mährischen Gemeinden Rabbiner und zum Schluss 27 Jahre lang in derselben Eigenschaft in Raab tätig war, wo er am 28. Tammus 590/1830 starb …
Wachstein B., Die Grabinschriften …, a.a.O., 242f
Anmerkung: Mit „Taglicht, Nachlässe …“ meint Wachstein: Taglicht J. (Hg), Nachlässe der Wiener Juden im 17. und 18. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Finanz-, Wirtschafts- und Familiengeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts, Wien/Leipzig 1917.
Mutter: Bella Schick, gest. 31. Mai 1803
Ehefrau: Rebekka Bondi, gest. 10. Dezember 1823
Tochter: Lea Schick, gest. 02. Oktober 1873
Söhne:
Samuel Bondi, gest. 18. Februar 1861
Salomo Bondi, gest. 30. März 1871
Archiv älterer jüdischer Friedhof Eisenstadt