Ahron ben Moses Adler aus Goltsch-Jenikau in Böhmen, 28. Siwan 624 (= Schabbat, 02. Juli 1864)

X-25 (Wachstein 1001)

  • Grabstein Ahron ben Moses Adler aus Goltsch-Jenikau in Böhmen, 28. Siwan 624
  • älterer jüdischer Friedhof Eisenstadt, Sektor X


Die Grabinschrift

ה“ה מו“ה אהרן ב“המנוח ה’ משה אדלער מתושבי גאלטש
יעניקוי אין בעמען י“נ ביום ש“ק כ“ח סיון תרכ“ד לפ“ק

פ“ט

אך יראת ה’ הי’ סביבות
האיש הטמון פה תוך רגבות
רנן ירננו מעשיו במקהלות
נשמתו תשמח חלקה בנעימות
אהבה ואחוה ושלום וריעות
דברי תורה ואמת למלאות
לא מש מפיהו כל ימיו
על כן צדקו ילך לפניו
רוחו ואהבתו על לב בניו

תנצב“ה


Anmerkungen

Von der Inschrift sind heute nur mehr einzelne Wörter lesbar, der Stein ist stark erodiert. Da die hebräische Nummer recht gut lesbar war, konnte der Stein eindeutig identifiziert werden.

Deutlich zu sehen ist etwa noch ein Teil von Zeile 2 mit einem netten Hebräisch-Deutsch-Gemisch (natürlich mit hebräischen Buchtaben): „Goltsch-Jenikau אוי בעמען … IN Böhmen“.


Der Verstorbene wird mit der Morenu-Würde bezeichnet.

Wachstein B., Die Grabinschriften …, a.a.O., 283

Wachstein bezieht sich auf Zeile 1 der Einleitung.

MORENU bedeutet wörtlich „u(nser) L(ehrer), H(err)“. Den MORENU-Titel erhielten nur besonders gelehrte Männer, Bernhard Wachstein bezeichnet ihn als „synagogaler Doktortitel“ (siehe Bernhard Wachstein, Die Inschriften des Alten Judenfriedhofes in Wien, 1. Teil 1540 (?)-1670, 2. Teil 1696-1783, Wien 1912, 2. Teil, S. 15).


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