Rebekka Rachel Kressel, Frau Samuel Güns, 12. Kislew 530 (= Montag, 11. Dezember 1769)
E-40 (Wachstein 323)
Die Grabinschrift
אשת הקצין הר“ר שמואל גינז יצ“ו
פ“ט
נאסף אורה י“ב כסליו תק“ל ליצירה
רבו המקוננים שמים קדרו עבים ועננים
בנפול יקרת פניני’ בקרית חוצו’ שבחי’ מונים
קוננים כיענים הלילו וספדו והומו כיונים
הוי ואבוי כי גברו מים הזדונים לעקור תל
מלא שושנים
רבות בנות עשו חיל והיא עלת’ על כלנה זיוה פנה
חצבה עמודי’ ברעננה ענים פרנסה וזנה
לעלמא דקשוט זוודין הכינה ויצא’ כבת שנה
נקי וברה כלבנה
קול יללת רעבים כי שודד צרי כאבם
רחבת ידים תמך לבם מדשן בית’ ירויון תאבם
עטרה לבעלה הית במעשי’ אל רהבים לא פנתה
עיניה
סוכת משכנה בג“ע יקרה זכותה תגן להצי’ בניה מכל צרה
לחיי נצח נשמתה מאירה כמנורה טהורה
בצרור החיים צרורה
תנצב“ה
Biografische Notizen
Kressel, deren Abstammung nicht angegeben wird, war die erste Gattin des Samuel Marx Schlesinger, der ebenso wie sein Vetter und Namensträger Samuel Israel Schlesinger sich durch Stiftungen größeren Stils Verdienste um die Gemeinde erworben hatte. In der Ausübung frommer Werke stand die Gattin dem wohltätigen Manne helfend zur Seite, wie wir dies in einem Falle von Jehuda, dem Sohn des Meir AŠ, erfahren, der die Gastfreundschaft des Ehepaares genossen hat.
Und so ‚waren viele, die den Verlust dieser wertvollen Perle beklagten. Überall erzählte man in tiefem Wehe ihr Lob … sie, die die Armen speiste, zog mit reicher Wegzehrung (ihren guten Werken) in die Welt der Wahrheit. Wie ein einjähriges Kind ging sie rein und schuldlos dahin. Nun wehklagen die Hungrigen, denn hinweggerafft ist das Heilmittel ihres Leides…‘
Wachstein B., Die Grabinschriften …, a.a.O., 132
Wachstein übersetzt (zum größten Teil) die Zeilen 6 – 11.
Ehemann: Samuel Marx Israel Schlesinger (Güns), gest. 27. Mai 1792
Tochter/Stieftochter: Levia Schlesinger (Güns), gest. 16. Dezember 1766
Archiv älterer jüdischer Friedhof Eisenstadt