Michael Neufeld aus Mattesdorf, 14. Tevet 559 (= Schabbat, 22. Dezember 1798)

J-40 (Wachstein 475)

  • Grabstein Michael Neufeld aus Mattesdorf, 14. Tevet 559
  • älterer jüdischer Friedhof Eisenstadt, Sektor J


Die Grabinschrift

נפטר ביום ש“ק פ’ ויחי די טבת ונקבר ביום א’ ט“ו בו
שנת

תקנ“ט לפ“ק
פ“נ

התורני והרבני כמוהר“ר מיכאל נ“פ ז“ל ממ“ד

הולך תמים וירא ה’ נאמן רוח יקרה
מעודו השכים והעריב וקבע עתים לתורה
מעשי ידיו באמת ואמונה כלולים במשורה
כליל תפארת אזורו לעבודת ה’ בגבורה
מדותיו מאוד טובים רטובים משמן יקרה
דרכו אחז לצרף עסקיו ביראת ה’ טהורה


תנצב“ה


Anmerkungen

‚Ein gelehrter Mann … von gutem Wesen …, der bei seinen geschäftlichen Verrichtungen von reiner Gottesfurcht durchdrungen war … und auch für das Torastudium Zeit zu gewinnen wusste“.

Wachstein B., Die Grabinschriften …, a.a.O., 165

Zeile 1: „Er verstarb a(m heiligen) Sch(abbat), P(arascha) Wajechi“. Der Wochenabschnitt „Wajechi“ umfasst Genesis 47,28 bis 50,26.

Zeile 5: „Der Toragelehrte und Rabbinische, der MORENU“.
Wachstein übesetzt weiters die Zeilen 1b, dann 3 und 2 der Eulogie.

MORENU bedeutet wörtlich „u(nser) L(ehrer), H(err)“. Den MORENU-Titel erhielten nur besonders gelehrte Männer, Bernhard Wachstein bezeichnet ihn als „synagogaler Doktortitel“ (siehe Bernhard Wachstein, Die Inschriften des Alten Judenfriedhofes in Wien, 1. Teil 1540 (?)-1670, 2. Teil 1696-1783, Wien 1912, 2. Teil, S. 15).


Biografische Notizen

Sohn (wahrscheinlich): Jakob Neufeld (Perlhefter), gest. 12. März 1806


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