Samuel ben Elia Teltsch aus Nikolsburg, 24. Tischre 584 (= Montag, 29. September 1823)

Z-3 (Wachstein 626)

  • Grabstein Samuel ben Elia Teltsch aus Nikolsburg, 24. Tischre 584
  • älterer jüdischer Friedhof Eisenstadt, Sektor Z


Die Grabinschrift

Inschrift Teltsch Samuel: Zeilengerechte Transkription und Übersetzung
[1] Er starb und wurde begraben am Montag, Isru Chag von Sukkot נפטר ונקבר יום ב’ א“ח דסוכות
[2] 584 n(ach der) k(leinen) Z(eitrechnung). תקפ“ד לפ“ק
[3] H(ier ist) b(egraben) פ“נ
[4] d(er) u(nverheiratete) Jüngling, einer, der G(ott) mehr f(ürchtete) als viele, הב’ החשוב ירא ד’ מרבים
[5] aus teurer Familie, Spross Seiner Liebkosung, ממשפחה יקרה נטע שעשועי’
[6] d(er unschuldige) J(unggeselle), d(er ehrbare) H(err) Samuel, Sohn des erhabenen H(eiligen), ה“ה כ“ה שמואל בן הק’ המרומם
[7] d(es) H(errn), u(nseres Meisters) Eli(jahu) Teltsch, u(nser Fels) m(öge ihn segnen) u(nd beschützen), aus Nikolsburg. הר“ר אלי’ טעלטש יצ“ו מניקלסבורג
[8] S(eine Seele) m(öge) e(ingebunden sein) i(m Bund) d(es Lebens). תנצב“ה


Anmerkungen

Wachstein merkt an, dass der Verstorbene vielleicht ein Besucher der Jeschiva war.

Siehe Wachstein B., Die Grabinschriften …, a.a.O., 200

Zeile 1: Als Isru Chag wird jeweils der Tag nach den drei traditionellen Wallfahrtsfesten (Pesach, Schavu’ot und Sukkot) bezeichnet.

Zeile 4: חשוב (in der Volkssprache חשוב בחורל „chaschuv bachurl“) ist das Epitheton kat’exochen für einen gelehrten Jüngling“ (Wachstein B., Die Inschriften des Alten Judenfriedhofes in Wien, 1. Teil 1540 (?)-1670, 2. Teil 1696-1783, Quellen zur Geschichte der Juden in Deutsch-Österreich, hrsg. von der historischen Kommission der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien, IV, Wien 1912, I 221, Anm. z. Z. 2).

Nehemia 7,2 וירא את האלהים מרבים:.

Zeile 5: Jesaja 5,2 נטע שעשועיו.

Zeile 6: Die hebräische Abbreviatur ה“ה kann auf verschiedene Weise aufgelöst werden, oben habe ich mich für הבחור הטהור entschieden.


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