Koschere Melange

Das Blog des Österreichischen Jüdischen Museums - ISSN 2410-6380

Autor: Traude Triebel und Johannes Reiss

Eisenstadt – Wien – Basel – Guatelmala

Headerbild: Vivian Suter, A Stone in the Lake, Ausstellungsansicht, Secession 2023, Foto: Lisa Rastl Wen wunderts? Zwei international tätige Künstlerinnen, deren Werke derzeit in Wien zu sehen sind, haben ihre…

Headerbild: Vivian Suter, A Stone in the Lake, Ausstellungsansicht, Secession 2023, Foto: Lisa Rastl

Wen wunderts? Zwei international tätige Künstlerinnen, deren Werke derzeit in Wien zu sehen sind, haben ihre Wurzeln im Burgenland, in Eisenstadt.

In Wien laufen (u.a.) derzeit zwei Kunstausstellungen, die uns besonders interessieren:
In der Secession „ Vivian Suter. A Stone in the Lake“ vom 28. April bis 18. Juni 2023 und im Mumok „ Fantasiefabrik“ mit den berühmten Collagen ihrer 2020 verstorbenen Mutter Elisabeth Wild, vom 5. Mai bis 7. Jänner 2024.

Die Biografie, insbesondere der Mutter, ist äußerst spannend: 1922 in Wien geboren, 1939 nach Buenos Aires emigriert, zog sie 1962 mit ihrem Ehemann, dem Schweizer August Wild und ihrer Tochter Vivian, nach Basel. Seit 2007 lebte Elisabeth Wild in Guatelmala, wo auch ihre Collagen entstanden.

Und nein, liebe Akademie der bildenden Künste Wien: Elisabeth Wild ist nicht aus „politischen Gründen“ mit ihren Eltern nach Bouenos Aires emigriert. Elisabeth Wild hatte jüdische Vorfahren, war eine geborene Pollak und ihr Urgroßvater Emanuel Pollak hatte 1851 Fani Wolf in Eisenstadt geheiratet. Fani war die Tochter des berühmten Leopold Wolf,

Wolf Leopold – 10. Jänner 1866

der wiederum der Sohn der Franziska (Frumet) Wolf und des Joachim (Chajjim) Wolf und Nachfolger in der berühmten und von seinen Eltern gegründeten Weinhandlung „Leopold Wolf’s Söhne“ in Eisenstadt war.
Alle begraben am älteren jüdischen Friedhof von Eisenstadt.

Vielen Dank an E. Randol Schönberg für den Hinweis!


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Leah Hacker, geboren 1. August 1895, ermordet in der Schoa

Schloss Kobersdorf und ehemalige Synagoge liegen räumlich betrachtet ganz nah beieinander, genau gegenüber. Und nur wenige Meter entfernt, mehr oder weniger zwischen Schloss und ehemaliger Synagoge, befindet sich das Schoa-Denkmal…

Schloss Kobersdorf und ehemalige Synagoge liegen räumlich betrachtet ganz nah beieinander, genau gegenüber. Und nur wenige Meter entfernt, mehr oder weniger zwischen Schloss und ehemaliger Synagoge, befindet sich das Schoa-Denkmal für die jüdischen Opfer aus Kobersdorf.

Der Name Leah Hacker findet sich auf diesem Denkmal nicht. Wahrscheinlich, weil Lea Hacker, der wir mit diesem Artikel gedenken, zwar am 1. August 1895, also morgen vor 127 Jahren, in Kobersdorf geboren ist, aber am 20. März 1934 den Kaufmann Friedrich Mimeles in Wien Alsergrund heiratete und 1938 schon länger in Wien gelebt hat, zuerst in der Rotenturmgasse 7, dann in der Scheuchgasse und zum Zeitpunkt ihrer Deportation in der Seegasse 23,21.

Die Großeltern von Leah Mimeles, geb. Hacker, sind beide am jüdischen Friedhof von Kobersdorf begraben: Lázár (Elieser) Grünwald, der sogar eine Stiftung für die jüdische Gemeinde eingerichtet hatte, gest. 10. Jänner 1900, und Rosalia (Süssl) Grünwald, geb. Bauer, gest. 24. Mai 1902.
Die Eltern von Leah, Max Hacker (im Trauungsbuch „Haker“) und Kati Grünwald heirateten am 25. Dezember 1878.

Eintrag Hochzeitsbuch Kobersdorf, Kati Grünwald und Max Haker, 25. Dezember 1878

Eintrag Hochzeitsbuch Kobersdorf, Kati Grünwald und Max Haker, 25. Dezember 1878




Leah Mimeles, geb. Hacker, wird am 12. Mai 1942 mit dem Transport 20 von Wien nach Polen deportiert und ermordet, siehe Eintrag in Yad Vashem.

Ihr sieben Jahre jüngerer Ehemann Friedrich Mimeles, geboren am 15. Februar 1902 in Radautz (Rumänien), wurde schon drei Jahre vorher, am 20. Oktober 1939 nach Polen deportiert und ebenfalls ermordet, siehe Eintrag in Yad Vashem.
Ermordet wurde auch der Vater des Ehemanns, Jakob Mimeles 1940, siehe Eintrag in Yad Vashem.

Im Schloss wird heuer der Klassiker „Der Bockerer“ gespielt. Eigentlich sollte gestern der letzte Spieltag sein, aber aufgrund eines Aufführungsausfalls wurde um ein paar Tage verlängert.

Auf der Website dazu lesen wir:

…Und er kommt, auch wenn’s brenzlig wird, zum Glück damit durch. Langsam begreift er das wahre Ausmaß des Wahnsinns. Für ihn geht die Geschichte noch einmal gut aus…

Website Schosspiele Kobersdorf, Produktion 2022, Der Bockerer

Es ist eine ausgesprochen gute Idee des Landes Burgenland, den Besucherinnen und Besuchern der Schlossspiele vor der Aufführung die Möglichkeit zu geben, die neu renovierte ehemalige Synagoge, die heute in erster Linie ein Gedenkort ist, zu besuchen. Viele nützen dieses Angebot auch.

Vielleicht denken einige beim Besuch dieses religiösen Zentrums der ehemaligen jüdischen Gemeinde Kobersdorf an jene vielen Jüdinnen und Juden, die in Kobersdorf geboren sind und die selbst so wie ihre Mütter und Väter, ihre Großmütter und Großväter hier gebetet haben. Die aber 1938, unmittelbar nach dem sogenannten Anschluss im März, aus Kobersdorf oder irgendeinem anderen Ort, in dem sie mittlerweile lebten, deportiert und in der Schoa ermordet wurden.

So wie wir heute Abend und morgen der Leah Hacker gedenken, die am 1. August 1895 als Tochter des Michael Hacker und der Kathi Grünwald in Kobersdorf geboren wurde und die mit 47 Jahren in der Schoa ermordet wurde.


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Reitlinger / Sabl Franziska – 14. oder 16. April 1879

Archiv jüngerer jüdischer Friedhof Eisenstadt Franziska / Fanny (Sprinze Chaja) Sabl, verw. Reitlinger, geb. Kohn, 21. oder 23. Nisan 639 (= Montag, 14. April oder Mittwoch, 16. April 1879) Standortnummer:…

Archiv jüngerer jüdischer Friedhof Eisenstadt

Franziska / Fanny (Sprinze Chaja) Sabl, verw. Reitlinger, geb. Kohn, 21. oder 23. Nisan 639 (= Montag, 14. April oder Mittwoch, 16. April 1879)

Standortnummer: 628


Die Grabinschrift

Inschrift Reitlinger Johanna: Zeilengerechte Transkription und Übersetzung
[1] H(ier liegt) b(egraben) פ“נ
[2] die bedeutende Frau, die Angesehene, erhaben in den Eigenschaften, האשה החשובה הקצינה נעלה במדות
[3] mit edlem Geist und klugem Verstand, die Frau des Lappidot. יקרת רוח וטובת שכל אשת לפידות
[4] Sie fürchtete G(ott), unter den Frauen im Zelt war sie angesehen, יראה את ה’ מנשים באהל נכבדה
[5] weisen Herzens, kenntnisreich und gelehrt, חכמת לב יודעת טעם ומלמדה
[6] die Rabbinersgattin, הרבנית
[7] F(rau) Sprinze Chaja, a(uf ihr sei) F(riede). מ’ שפרינצא חיה ע“ה
[8] Sie starb am 7. Tag von Pesach מתה יום ז’ של פסח
[9] und wurde begraben in g(utem) R(uf) am l(etzt)e(n) Tag (von Pesach). ונקברה בש“ט ביום א“ח
[10] Es versammelten sich bei ihr am Tag ihres Begräbnisses die Söhne ונאספו אליה ביום קבורתה בניה
[11] ihres ersten Ehemanns, des Vorsitzenden und Leiters der Gemeinde, מבעלה הראשון ראש ומנהיג העדה
[12] H(errn) Abraham Löb Reitlinger, a(uf ihm sei) F(riede), ה’ אברהם ליב רייטלינגער ע“ה
[13] im Jahr 639. בשנת תרלט
[14] I(hre) S(eele) m(öge eingebunden sein) i(m Bund) d(es Lebens). ת’נ’צ’ב’ה’

Sockel: Die Grabinschrift

Inschrift Reitlinger JohannaS: Zeilengerechte Transkription und Übersetzung
[1] S. Kamalner ס. קאמאלנער
[2] Pest פעסט


Mit dem Grabstein von Sprinze Chaja sind alle noch existierenden Grabsteine des jüngeren jüdischen Friedhofes in Eisenstadt online.

Die Familie Reitlinger ist neben den Familien Wolf und Spitzer sicher eine der bedeutendsten Familien, die schon im 18. Jahrhundert zu den international vernetzten Hoffaktoren gehörten und von deren Bedeutung die Mausoleen in Wien, Paris, London und New York Zeugnis ablegen… siehe dazu mehr Informationen bei der ersten Ehefrau ihres Mannes, Karoline (Kela) Reitlinger.

Wie eine Ironie des „genealogischen Schicksals“ ist, dass uns ausgerechnet Sprinze Chaja wochenlang, eigentlich genau genommen 20 Jahre lang, beschäftigt hat.
Es war die hebräische Grabinschrift, die uns zu neuen genealogischen Erkenntnissen geführt hat und dennoch müssen viele Fragen offen bleiben… s. u. Conclusio oder: „Wer war Sprinze Chaja?“ bzw. „Wer war sie nicht?“

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Georg Gaugusch – ‚Wer einmal war‘

English version, see below Zum Index / View the Index Zum Buch Buchcover ‚Wer einmal war …‘, Amalthea-Verlag 5 Jahre haben wir mit großer Spannung darauf gewartet! Es ist soweit:…

Zum Buch


5 Jahre haben wir mit großer Spannung darauf gewartet! Es ist soweit: Am 24. November 2016 wird der 2. Band des monumentalen Werkes von Georg Gaugusch „Wer einmal war. Das jüdische Großbürgertum Wiens 1800 – 1938, L-R“ präsentiert. Der 1. Band mit den Familiennamen A-K erschien bereits 2011. Als dreibändiges Buch angelegt und eigentlich ein Nachschlagewerk, ist auch der zweite Band spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Gaugusch stellt auf 1420 Seiten den akribisch recherchierten und höchst umfangreichen genealogischen Daten der einzelnen Familien jeweils eine recht umfangreiche Übersicht der Familiengeschichte (besonders die Bedeutung der einzelnen Personen sowie ihre Vernetzung mit anderen Familien) voran. Selbst bei geringem genealogischen Interesse sind schon allein diese Einleitungen höchst lesenswert. Ich mache es kurz: Auch wenn (bei Buchrezensionen) nicht üblich (und wohl meist auch nicht ganz korrekt), im Falle des Buches von Georg Gaugusch unterschreibe ich den Verlagswerbetext voll und ganz und ergänze: auch aus meiner Sicht ist das Buch eine klare Kaufempfehlung!

Der erste Band von „Wer einmal war“ revolutionierte grundlegend die historische Personenforschung und gilt als wegweisendes Standardwerk zur Geschichte der österreichischen Juden. Nun erscheint der zweite Band, der die Familien von L bis R umfasst. Die genealogischen, präzise erforschten Aufstellungen sind ergänzt um Informationen zu der Bedeutung und Vernetzung der einzelnen Familien. Autobiografien, Akten zu Standeserhebungen, Ordensverleihungen und zahlreiche zeitgenössische Zeitungsartikel lassen ein lebhaftes Porträt der einzelnen Familien entstehen. Georg Gaugusch, renommierter Kenner des jüdischen Großbürgertums zwischen 1800 und 1938, hat in akribischer Forschungsarbeit ein Opus magnum geschaffen.

Amalthea-Verlag

Beziehungen zum burgenländischen Judentum

Besonders spannend für uns war natürlich die Frage, ob, wieviele und welche Beziehungen wir zum ehemaligen westungarischen, später burgenländischen Judentum finden. Vor allem, weil die jüdischen Gemeinden unserer Region, insbesondere jene der Sieben-Gemeinden auf esterházyschem Gebiet wohl kaum mit jüdischem Großbürgertum assoziiert werden können.
Das Resultat unseres Index bestätigt diese Aussage. Nur etwa 1% der Namen konnten ehemalige jüdische Gemeinden des Burgenlandes zugewiesen werden, klammern wir die (heute) südburgenländischen Gemeinden unter dem Schutz der Fürsten bzw. Grafen Batthyány (wie Nagykanizsa) aus, erreichen wir nicht einmal einen halben Prozentpunkt.

Und doch ist es überaus faszinierend, im Buch von Georg Gaugusch Vernetzungen und Verbindungen von Familien zu finden, von denen Angehörige etwa auf den jüdischen Friedhöfen in Eisenstadt begraben sind:
Zum Beispiel Moses Rust, der am 19. Jänner 1825 verstarb, seiner Frau Hannele, gestorben am 20. Dezember 1813, und seiner Mutter Lea, gestorben am 14. Jänner 1806.

Wir konnten erst 2015 diese Gräber der Genannten im Zuge unseres Friedhofsprojekts „Digitale und physische Dokumentation der 1.082 Grabsteine des älteren jüdischen Friedhofs in Eisenstadt“ korrekt zuordnen. Die Grabsteine waren nicht mehr namenlos. Nun haben die Toten auch ihre Geschichte bekommen:

Die schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Eisenstadt nachweisbare Familie Rust gehört zu jenen Familien, die, ohne jemals eine eigene Toleranz für Wien zu besitzen, hier zwischen 1750 und 1829 kontinuierlich nachweisbar sind. Das erste namentlich bekannte Mitglied war der 1791 in Wien verstorbene Handelsmann Markus Rust, dessen Sohn Moses bereits damals eine der tragenden Säulen der Eisenstädter Gemeinde war…
Nach Moses Rusts Tod 1825 zog seine Witwe mit ihrem zweiten Mann Samuel Hirschel in das aufstrebende südungarische Nagy Kanizsa, wo beide, ihren imposanten Grabsteinen nach zu urteilen, zu den wohlhabendsten Gemeindemitgliedern gehörten. Moses Rusts 1818 in Wien geborener Sohn Bernhard … wandte sich nach Pest, wurde der Schwiegersohn des Pester Großhändlers Ignaz Müller und übernahm noch in den 1850 Jahren … das Pester Großhandelshaus Aron Bing & Comp. Das später in Rust & Müller umbenannte Unternehmen befasste sich hauptsächlich mit dem Stoffhandel … und verfügte über ein Verpackungsmagazin am Wiener Salzgries. In den 1870er Jahren wurde Bernhard Rust in die Budapester Filiale der Österr.-ungarischen Bank berufen und bekleidete ab 1878 die Stelle eines Generalrats. Im Jahr 1888 regte der Budapester Oberbürgermeister die Verleihung des ungarischen Adels an ihn an und wandte sich diesbezüglich an den ungarischen Innenminister … Somit konnte der ungarische Minister … einen entsprechenden Vortrag bei Kaiser Franz Joseph einbringen…
Dieses Gesuch wurde Kaiser Franz Joseph am 27. Juli 1888 in Ischl vorgelegt und von ihm ohne Kommentar am 29. Juli 1888 unterfertigt, wodurch er Bernhard Rust und seine Nachkommen mit dem Prädikat „de Ruszt“ in den ungarischen Adelstand erhob. Bernhard Rust de Ruszt starb 1896 in Budapest, und auch der Pester Lloyd vom 3. Dezember lobt den Self Made Man in einem langen Nachruf, und nennt den Verstorbenen einen Ehrenmann von echtem Schrot und Korn, fleißig, pflichttreu und ungewöhnlich einfach und bescheiden. Seine beiden Söhne Josef und Oskar folgten ihrem Vater nach, und die Familie gehörte bis zum Zweiten Weltkrieg zur Budapester Oberschicht.

Gaugusch G., Wer einmal war. Das jüdische Großbürgertum Wiens 1800-1938, 3065f.

Matrikeneintrag Markus Rust

Matrikeneintrag Markus Rust, Sterbebuch Währing:
„Der Markus Rust aus Eisenstadt ist in Zuchsischen (?) Haus Nr. 2908 auf der Landstrasse an Urin Blasen Geschwür vestorben; Alt: 70 Jar.“


Der Index

Gemeinsam mit Genealogin Traude Triebel haben wir vorab den Namensindex erstellt, der weit über 33.000 Namen umfasst und den wir Ihnen hier exklusiv zur Verfügung stellen. Zusätzlich wurden alle Ortsnamen eingearbeitet. In Aufklappfeldern (für Nachname, Vorname, Buchseite und Ort) können alle indizierten Daten mit einem Blick erfasst bzw. durchgescrollt werden, was nicht nur den Vorteil einer viel besseren und schnelleren Übersicht über die Daten gewährleistet, sondern vor allem auch unbefriedigende bzw. leere Suchergebnisse vermeiden hilft.
Wie üblich wurden Namen, die – bei identischer Schreibung – mehrmals auf einer Seite vorkommen, im Index nur einmal, kleinste Variationen in der Schreibung jedoch berücksichtigt und ggf. mehrmals aufgenommen.
Beispiel: Polaczek Dr. Alfred und Polaczek Alfred (auf Seite 2299) generieren 2 Einträge im Index.
Für die Erstellung des Ortsnamensindex und das Korrekturlesen bedanke ich mich bei meinen Kolleginnen und Kollegen im Museum (Sonja Apfler, Christa Krajnc, Franz Ramesmayer).

Zum Index / View the Index

Aus aktuellem Anlass wurde der Index für Band 2 als erstes online gestellt, in Bälde werden wir den Index mit den Namen aus Band 1 updaten.


„Those Who Once Were“ – The Index

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About the book


We have waited five years, with bated breath, for this to happen. And finally, it’s ready: on 24 November 2016, Volume II of Georg Gaugusch’s monumental work, “Those Who Once Were. Vienna’s Upper Class Jewish Society 1800-1938” („Wer einmal war. Das jüdische Großbürgertum Wiens 1800-1938“) will be presented. Volume I comprising family names from A-K was published in 2011. Conceived as a three-volume work by and large for reference purposes, Volume II is nonetheless fascinating from beginning to end. Gaugusch has meticulously researched wide-ranging and deep-delving genealogical data of the individual families and presents his findings over a span of 1,420 pages. Conveniently, the main body of work is preceded by a comprehensive overview of family histories, with particular attention paid to the individual persons and their interconnections with other families. Even those who have no great interest in genealogy will find these introductory passages quite scintillating. To put it in a nutshell: even if it is unusual, and of course also not quite correct, in the context of a book review, in the case of Georg Gaugusch’s book I can endorse the publisher’s blib completely, adding to it that from my personal vantage point as well, this book can be highly recommended.

Volume I of „Those Who Once Were“ revolutionized historical research procedures of individuals and has since become the trailblazing gold standard of the history of Jews in Austria, a fundamental reference work. Now the second volume comprising the families L to R has been published. Their genealogies include fastidiously compiled family listings and have been further enriched by supplementary information on the significance and interconnections of individual families. Autobiographies, dossiers and records tracing promotions in social rank, the conferring of orders, as well as numerous contemporary newspaper articles, together create a collection of animated, sparkling portraits of the individual families. What emerges from this painstaking research of Georg Gaugusch, noted authority of Upper Class Jewish Society between 1800 and 1938, is a true opus magnum on the subject.

Interfaces with Judaism in Burgenland

Of particular interest to us, of course, was the question of how many and what kinds of relationships and interconnections we could trace to former western Hungarian (later Burgenland) Judaism, first and foremost because the Jewish communities of our region, and particularly those of the Seven Communities in Esterházy territory (Sieben-Gemeinden), could hardly be associated with upper class Jewish society. The findings brought to light in this index corroborate that basic assumption. Only about 1% of the names cited in it hail from former Jewish communities in the Burgenland. Moreover, if we exclude today’s southern Burgenland towns under the protection of the Batthyány (and Nagykanizsa) princes and counts, it does not even amount to a half-percent.

Nevertheless, in Georg Gaugusch’s book it is utterly riveting to read about the interconnections and cross-weaving of families whose family members lie buried in the Friedhöfen Jewish cemeteries in Eisenstadt: for example Moses Rust, who died on 19 January 1825; his wife Hannele, who died on 20 December 1813; and his mother Lea, who died on 14 January 1806.

It was not until 2015 that we were able to correctly decode the graves of the above-named people in the course of our cemetery project „Digital and physical documentation of the 1,082 graves in Eisenstadt’s Older Jewish Cemetery“ At long last, those gravestones are not nameless. And now, as of the current juncture, the deceased have also been accorded their personal history:

The Rust family, whose history in Eisenstadt can be traced back verifiably to the beginning of the eighteenth century, numbers among those families who (not ever having any personal tolerance for Vienna) were continually present here between 1750 and 1829. The first family member known to us by name was Markus Rust, a tradesman who died in Vienna in 1791, and whose son Moses was one of the pillars of the community of Eisenstadt even back then …

Following the death of Moses Rust in 1825, his widow and her second husband Samuel Hirschel moved to the up and coming southern Hungarian town of Nagy Kanizsa where, to judge by their imposing gravestones, both of them numbered among the most wealthy members of the community. Moses Rust’s son Bernhard, who was born in 1818 in Vienna … emigrated to Pest in Hungary, became son-in-law to wholesale merchant Ignaz Müller of Pest, and assumed the reins of the wholesale import trading house Aron Bing & Comp. The company which was later renamed Rust & Müller dealt mainly in textiles … and also owned a packing warehouse on Salzgries Street, Vienna. During the 1870s, Bernhard Rust was appointed to a post at the Budapest branch of the Austro-Hungarian Bank, where he served as a General Counselor starting in 1878. In 1888 the Mayor of Budapest initiated the process of awarding Rust a title of Hungarian nobility and approached the Hungarian Minister for the Interior in this matter … The Hungarian Interior Minister then petitioned Emperor Francis Joseph and submitted the appropriate application….

This application was submitted to Emperor Francis Joseph on 27 July 1888 and subsequently signed by him without any added commentary on 29 July 1888, whereby Bernhard Rust and his descendants were raised to the Hungarian aristocracy with the title “de Ruszt”. Bernhard Rust de Ruszt died in 1896 in Budapest. In a copious obituary of 3 December, Lloyd of Pest extended great praise to this self-made man, deeming him a man of honor, carved out of true grit and grain, industrious, dutiful as well as remarkably simple and modest. His two sons Josef and Oskar followed in his footsteps. Thereafter, the family belonged to the upper crust of Budapest society until the Second World War.

Gaugusch G., Those Who Once Were. The Upper Class Jewish Society of Vienna 1800-1938, 3065f.

Matrikeneintrag Markus Rust

Entry on Markus Rust in the Death Register of Währing::
„Markus Rust of Eisenstadt died in Zuchsischen (?) house no. 2908 on Landstrasse, of ulcerated absess of the urinary bladder; age: 70 years.“


The Index

Together with genealogist Traude Triebel, we first put together the Index of Names comprising far more than 33,000 documented personal identifications which we provide to you here exclusively. In addition, all town names have also been included and properly assigned. In pop-up information fields (for family name, first name, page and town) all the indicated data can be viewed at a glance or scrolled through, thus providing not only the advantage of gaining a quicker and more comprehensive overview of the whole mass of data, but also helping to avoid empty searches which bring up no results.

As is customary, names written in identical fashion which occur several times on one page appear only once in the index, although minor variations in the ways the names were written are reflected and when necessary, repeated several times. For example: Polaczek Dr. Alfred and Polaczek Alfred (on p. 2299) generate two entries in the index.
I am deeply indebted to my colleagues at the museum, Sonja Apfler, Christa Krajnc and Franz Ramesmayer, for the index of town names.

Zum Index / View the Index


In light of this recent publication event, the Index for Volume II has been placed online first. The Index with the names from Volume I will be updated shortly.


12 Kommentare zu Georg Gaugusch – ‚Wer einmal war‘

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